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Holz wärmt C02-neutral

 

Grußwort von Dr.-Ing. Andreas Schütte

Erneuerbare Wärme aus Deutschland

Die Versorgungssicherheit mit verschiedenen fossilen Energierohstoffen für die Wärmeerzeugung galt viele Jahrzehnte als selbstverständlich. Lange wurde auf fossile Brennstoffe vertraut, entsprechend groß sind die Abhängigkeiten geworden. Bei der Umstellung auf regional verfügbare erneuerbare Energieressourcen verhielten sich viele Kommunen, Unternehmen und Bürger in den zurückliegenden Dekaden dementsprechend zurückhaltend. Diese Sicherheit ist im Winter 2022 verlorengegangen.

Die Erreichung der europäischen und deutschen Klimaschutzziele rückt immer mehr in den Vordergrund des energiepolitischen Diskurses. Die Substitution der heute im Wärmemarkt noch zu 85 % dominierenden fossilen Energieträger durch erneuerbare Energien steht erst am Anfang. Sollen die ambitionierten CO₂-Minderungsziele bis 2030 im Gebäudebereich – von derzeit 119 Mio. auf 67 Mio. Tonnen – tatsächlich erreicht werden, muss jetzt gehandelt werden. Alle zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energieträger sind dafür zu nutzen. Ausgereifte Technologien und Systeme zur Nutzung erneuerbarer Wärme stehen dafür am Markt zur Verfügung.

Zur Erfüllung der Ziele der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes spielt die quasi CO₂-freie Holzenergie aus nachhaltig bewirtschafteten, heimischen Wäldern eine zentrale, bislang aber unterschätzte Rolle. Neben ungenutzten Energieholzpotenzialen können dafür zusätzlich auch feste Biobrennstoffe aus der Landwirtschaft und Landschaftspflege, wie Pappel- und Weidenhackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen, Miscanthus und Sida, Stroh und anderes Halmgut, natürlich aber auch Biogas bzw. Biomethan sowie flüssige Bioenergieträger für die Wärmebereitstellung in Wert gesetzt werden.

Gerne unterstütze ich die Initiative Holzwärme darin, objektiv über die Chancen und Potenziale der Holzwärme zu informieren. Zugleich fordere ich aber auch Strategien ein, Holzwärme effizient, emissionsarm und möglichst in Kombination mit anderer erneuerbarer Wärme zu nutzen.

Gemeinsam stehen die Initiative Holzwärme und die FNR für die Forderung nach technologischer Erneuerung des weitgehend veralteten Bestands an Holzfeuerungsanlagen. Bei Beachtung der nachhaltigen Bewirtschaftung deutscher Wälder gilt es, die Potenziale an Energieholz aus Wald und Kulturlandschaft besser zu erschließen und die Kaskadennutzung von Holz mit finaler energetischer Nutzung von Gebrauchtholz zu verbessern.

Die Initiative Holzwärme zeigt auf, wie die Nutzung von Energieholz im Einklang mit nachhaltiger Waldwirtschaft und sonstiger Holznutzung gelingt, die Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten reduziert und eine für den Klimaschutz positive Substitution fossiler Energieträger erreicht werden kann.

Dr.-Ing. Andreas Schütte

Geschäftsführer
FNR Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe

Vorwort von Andreas Lücke

Holzwärme für Klimaschutz und Versorgungssicherheit

Mit fast sechs Prozent Anteil am deutschen Endenergieverbrauch liegt die nahezu CO₂-neutrale Energieressource Holzenergie bzw. Holzwärme etwa auf dem Niveau der Windenergie. Im Gebäudebereich ist die Holzwärme mit 70 Terawattstunden (TWh) – das entspricht drei Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs – die größte erneuerbare Energie und hat dort einen Anteil von ca. drei Viertel. Mit immerhin 50 TWh – das entspricht zwei Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs − setzen weite Teile der Industrie, aber auch Nahwärmekonzepte auf die heimische und regional verfügbare Ressource „Holz“. Die Holzwärme trägt somit erheblich zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit Deutschlands bei.

Mit den von deutschen Unternehmen entwickelten Hightech-Anlagen wird die nahezu CO₂-freie Holzenergie hocheffizient und sauber eingesetzt. Die Initiative Holzwärme setzt ausschließlich auf diesen hohen und anspruchsvollen Stand der Technik. Unsere Strategie fordert eine konsequente Umsetzung dieser technischen Möglichkeiten für einen effizienten und sauberen Einsatz der Holzenergie.

Deutschlands Wälder bedecken ein Drittel der Fläche unseres Landes. Sie wachsen jährlich um gut drei Prozent netto. Zur gesetzlich vorgeschriebenen nachhaltigen Bewirtschaftung der deutschen Wälder gehören auch die stoffliche Verwertung von Holz und die thermische Verwertung der sogenannten Resthölzer. Diese thermische Verwertung der ansonsten nicht nutzbaren Resthölzer substituiert fossile Energieträger und reduziert unsere Abhängigkeit von Energieimporten.

Die Initiative Holzwärme handelt als gemeinsame Initiative der Industrie, des Handwerks und der Forstwirtschaft. Wir stehen in der Pflicht, erstens objektiv über die Potenziale der Holzenergie und Holzwärme zu informieren und zweitens gemeinsam mit der Politik und anderen Kreisen an der Umsetzung der Dreier-Strategie „1. Effizienz, 2. Saubere Verbrennung, 3. Nachhaltigkeit“ konsequent zu arbeiten.

Diese Verbände tragen die Initiative Holzwärme und stehen für den energie- und umweltpolitischen Diskurs über die Nutzung der Holzwärme zur Verfügung:

  • Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV)
  • Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e. V. (DEPV)
  • Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH)
  • Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
  • GesamtVerband OfenBau e. V. (GVOB)
  • Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. (HKI)
  • Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
  • Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH)

Andreas Lücke MA